: Charité kriegt mehr Geld für Lehre und Forschung
HOCHSCHULE Senat erhöht die Zuschüsse für Deutschlands größtes Universitätsklinikum
Das Universitätsklinikum Charité soll bis 2013 wieder mehr Landeszuschüsse für Lehre und Forschung erhalten. Das ist im ersten Hochschulvertrag mit der Charité für 2011 bis 2013 geregelt, dem der rot-rote Senat am Dienstag zugestimmt hat. 2009 erhielt die Charité 189,8 Millionen Euro vom Land. 2010 waren es nur noch 177 Millionen Euro.
Nun soll der jährliche Landeszuschuss bei 183,7 Millionen Euro liegen. Die Charité könne die Summe aber durch Erfüllung bestimmter Leistungskriterien auf bis zu 196,1 Millionen Euro in 2013 steigern, sagte Wissenschaftssenator Jürgen Zöllner (SPD). Die bereits bewilligten Landesmittel für die Sanierung der maroden Charité-Gebäude in Höhe von 330 Millionen Euro werden außerhalb dieses Vertrages finanziert. Dieser erste eigenständige Vertrag gewähre Deutschlands größtem Uniklinikum mehr Planungssicherheit und Eigenständigkeit, so Zöllner. Damit sei der „letzte große Baustein“ in der Berliner Hochschullandschaft gelegt worden.
Wie bei den Hochschulverträgen mit den drei Universitäten ist ein Teil der Mittel an zu erbringende Leistungen gebunden. „Die Charité ist der entscheidende Leuchtturm in den Lebenswissenschaften“, betonte der Senator. Mit dem Hochschulvertrag werde die Entwicklung beendet, dass die Charité über Jahre immer weniger Geld für Forschung und Lehre bekam. So sanken die Landeszuwendungen nach Angaben der Senatsverwaltung für Wissenschaft von rund 264 Millionen Euro in 2002 auf etwa 177 Millionen Euro in 2010.
Zum neuen Zuschuss von jährlich 183,7 Millionen Euro können 2012 rund 5,5 Millionen und 2013 weitere 12,4 Millionen Euro aus Hochschulpaktmitteln des Bundes kommen. 6,5 Millionen Euro würden davon in 2013 nach Leistungskriterien abgerechnet, zum Beispiel durch eine Steigerung der Studentenzahl. Auch die Höhe der eingeworbenen Forschungsgelder oder die Nachwuchsförderung gehörten dazu. So erhalte die Charité für die Beteiligung an einem neuen Sonderforschungsbereich 700.000 Euro. Eine auf Lebenszeit mit einer Frau besetzte Professur wird mit 35.000 Euro vergütet, für einen Studienanfänger mit ausländischen Wurzeln gibt es 10.000 Euro. (dpa)