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Israel fordert Auslieferung

■ Palästinenserorganisation bekennt sich zum Mordanschlag auf Siedlerfamilie im Westjordanland

Jerusalem/Gaza (AFP/taz) – Einen Tag nach dem Überfall auf eine israelische Siedlerfamilie, bei dem eine Frau und ihr Kind getötet wurden, hat Israel gestern den Ton gegenüber den Palästinensern verschärft. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte, die Palästinenser müßten nun die Notwendigkeit von zusätzlichen Sicherheitsarrangements vor dem Abzug aus Hebron einsehen. Im Hinblick auf die Sicherheit gebe es keinen Unterschied zwischen Tel Aviv, Hebron und der Siedlung, wo der Überfall stattfand. Die Täter seien ungestraft aus den Autonomiegebieten gekommen und dahin zurückgekehrt. Die Auslieferung der Attentäter sei ein „Test“, so Netanjahu: „Es wäre nicht zu akzeptieren, wenn die Autonomiebehörden Kriminellen Zuflucht gewährten.“

Ein palästinensischer Sprecher lehnte im israelischen Rundfunk eine Auslieferung ab. Dies widerspräche den Autonomievereinbarungen. In einer offiziellen palästinensischen Erklärung wurde der Überfall als „gegen die Interessen des palästinensischen Volkes gerichtet“ verurteilt. Zu dem Attentat bekannte sich die Volksfront zur Befreiung Palästinas. Die palästinensischen Behörden nahmen mehrere Angehörige der Gruppe fest.

Im Süden Israels wurde gestern ein palästinensischer Arbeiter erschossen. Nach Angaben der israelischen Polizei war der Täter ein Israeli, der einen Einbruch ins Nachbarhaus fürchtete. Nach palästinensischen Angaben soll der Mann aus Rache für den palästinensischen Anschlag geschossen haben. Bericht Seite 8

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