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Beschädigte Seelen – 17.000 Kinder waren Inoffizielle Mitarbeiter (IM) der DDR-Staatssicherheit

DDR-Sportfest 1987: Auch Kinder wurden von der Staatssicherheit zum Spitzeln angleitet. „IM Bärbel“ war 16, als die Staatssicherheit sie ins Visier nahm. 1983 schließlich willigte „Bärbel“ ein. Als eifrige Besucherin des örtlichen Pfarrhauses forschte sie fortan den Pfarrer und dessen Frau aus. Jahrelang, bis die Wende kam. „Ich laufe immer noch Gefahr, daß trotzdem einige Leute mit dem Finger auf mich zeigen“, sagt „Bärbel“ heute. Andere, die als Jugendliche ihre eigenen Eltern, Mitschüler oder Heimbewohner an die Stasi verrieten, sind heute psychisch krank. Manch einer wagt sich nicht mehr aus dem Haus, leidet an Verfolgungszuständen und wird wohl noch auf lange Zeit behandelt werden müssen. Nachzulesen sind solche Biographien in einem gestern in Berlin vorgestellten Buch über die DDR-Jugend und die Staatssicherheit („Beschädigte Seelen“, Edition Temmen). Der Sammelband zeige, wie der Apparat in „ungefestigte Seelen hineinregierte“, so Joachim Gauck gestern in Berlin. Wer Sehnsucht nach der Wärme in der alten Heimat habe, dem sei das Buch besonders zu empfehlen: „Ich kann nur sagen: Willkommen bei der Neubesichtigung“, so Gauck. Nach Schätzungen von Helmut Müller-Enbergs, einem der 19 Autoren, sind in den 80er Jahren vermutlich 17.000 Jugendliche und Heranwachsende von der Stasi geführt worden – rund zehn Prozent aller IMs. sev / Foto: Harry Patzer

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