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Kriminelle Sorgenkinder

Innenminister Manfred Kanther (CDU) zeigte sich glücklich: Bei der Präsentation der Kriminalstatistik des Vorjahres berichtete er nicht nur, daß die Gesamtkriminalität in der Bundesrepublik im Vorjahr um 0,3 Prozent leicht gesunken ist, sondern auch, daß die Aufklärungsquote von 46 auf 49 Prozent verbessert werden konnte.

Trotzdem ginge es im Lande immer gewalttätiger zu: 1996 wurde bei Delikten wie Raub und Körperverletzung ein Anstieg um 9.300 Fälle auf 180.000 Taten verzeichnet. 1996 wurden nach Ministeriumsangaben etwa 3.500 Menschen Opfer eines Mordes oder Totschlags.

Besondere Sorge bereitet den Sicherheitsbehörden der alarmierende Anstieg der Gewalt durch Jugendliche unter 14 Jahren. Gegenüber 1995 habe es in diesem Bereich eine Zunahme um 12,3 Prozent auf 130.000 Fälle gegeben – Delikte, die die Täter zumeist an Gleichaltrigen begehen. Auch bei Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren stieg die Zahl der Verdächtigen um 9,1 Prozent.

Als Gründe für die Verrohung gelten vor allem die „Bindungslosigkeit in den Familien“, wo „beide Partner arbeiten“. Auch finde in der Familie, in Schulen und Kirchen angeblich nicht mehr die „Wertevermittlung“ statt wie früher. JaF

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