: Begegnungsstätte in Kreisau
■ Deutschland und Polen wollen schnelle Erweiterung der Europäischen Union
Bonn (dpa) – Bundeskanzler Helmut Kohl und der polnische Regierungschef Jerzy Buzek haben sich nachdrücklich für eine Osterweiterung der EU ausgesprochen. Das unterstrichen sie gestern anläßlich der Eröffnung einer Internationalen Jugendbegegnungsstätte im polnischen Kreisau (Krzyzowa). „Das Ziel von Polens Außenpolitik ist klar: die möglichst schnelle Integration in EU und Nato“, sagte Buzek. Polen tritt 1999 der Nato bei und hofft auf Aufnahme in die EU im Jahr 2002.
Das frühere Landgut Kreisau des Generalfeldmarschalls von Moltke war im Zweiten Weltkrieg ein Ort des Widerstandes gegen die Nazis. Dort hatte sich der „Kreisauer Kreis“ getroffen. Jetzt wurde es zu einer Jugendbegegnungsstätte ausgebaut.
Für Irritationen hatten im Vorfeld der Eröffnung frühere polnische Zwangsarbeiter gesorgt, deren Vertreter aufgefordert hatten, Kohl nicht die Hand zu reichen, solange die polnischen Nazi-Opfer keine Entschädigung erhalten hätten. Die 730.000 registrierten polnischen NS-Geschädigten bekamen bisher nur eine humanitäre Hilfe von 500 Mark.
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