piwik no script img

Fleißige Hinterzieher

■ Steuerflüchtlinge sollen über Anlagen im Ausland 20 Milliarden hinterziehen

Osnabrück (AP) – Nach Schätzung der Deutschen Steuergewerkschaft haben Steuerflüchtlinge mit Hilfe ihrer Banken über 600 Milliarden Mark im Ausland angelegt und hinterziehen so jährlich 20 Milliarden Mark Zinsertragssteuern.

Wie der Gewerkschaftsvorsitzende Dieter Ondracek sagte, rechne er bundesweit mit 100.000 Tätern. Diese Zahl werde sich aber noch deutlich erhöhen, weil die laufenden Ermittlungen nur einige Auslandsanlagen beträfen und wichtige Banken noch gar nicht einbezogen seien. Das treffe beispielsweise auf die Deutsche Bank und die großen bayerischen Banken zu. Die Fahnder seien aber derzeit völlig überlastet, sagte Ondracek. Um die Steuerflucht schneller bekämpfen zu können, ohne die Ermittlung von Delikten im Inland zu gefährden, verlangte er, die Zahl der Fahnder auf bundesweit 3.000 Mitarbeiter zu verdoppeln. Außerdem könnten EU- einheitliche Regelungen die Steuerflucht deutlich erschweren.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen