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Pharmafusion ohne Jobs

■ Der neue Konzern aus Hoechst und Rhone-Poulenc gefährdet 11.000 Stellen

Frankfurt/Main/Paris (dpa) – Die geplante Pharmafusion von Hoechst und Rhone-Poulenc gefährdet nach einem Bericht der französischen Wirtschaftszeitung Les Echos bis zu 11.000 Arbeitsplätze. Damit würden beim geplanten Konzern Aventis erheblich mehr Arbeitsplätze wegfallen als bislang angenommen. Ein Sprecher der Hoechst AG wollte die Zahl gestern nicht bestätigen. Es handele sich nicht um offizielle Planungen aus den Häusern Hoechst oder Rhone-Poulenc. Beschlüsse würden zudem erst fallen, wenn die Fusion vollzogen ist.

Mit Aventis soll ein Pharma- und Agrarkonzern mit 34 Milliarden Mark Umsatz und 95.000 Beschäftigten entstehen. Der Hoechst-Vorstandschef Jürgen Dormann und Rhone-Poulenc- Chef Jean-René Fourtou rechnen mit einem jährlichen Einsparpotential von zwei Milliarden Mark. Die Fusion werde „auch zu Stellenstreichungen führen“, hatten beide bei der Präsentation der Fusionspläne Anfang Dezember angekündigt, aber keine Zahlen genannt. Die hessische Chemiegewerkschaft BCE rechnete bislang mit 2.000 gefährdeten Stellen.

Laut Les Echos könnten innerhalb von drei Jahren 9.800 bis 11.000 Stellen gestrichen werden. Das wären 15 Prozent weniger Jobs im Pharma-Sektor. Die Zeitung bezieht sich auf ein 50seitiges Papier vom Oktober 1998, das einem Gewerkschaftsmitarbeiter anonym zugeschickt worden sei. Der Text sei von einer US-Consultingfirma im Auftrag der Hoechst AG vor der offiziellen Ankündigung der Fusion erstellt worden.

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