: Prozess-Beginn gegen Agenten-Pärchen
Wegen geheimdienstlicher Agententätigkeit haben sich seit gestern ein 49-jähriger Elektromeister und eine 37-jährige Metallografin vor dem Kammergericht zu verantworten. Die Angeklagten sollen noch nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion bis 1995 für einen Geheimdienst Industrie- und Wissenschaftsspionage betrieben haben. Laut Anklage spitzelte der Elektromeister seit 1982 für einen sowjetischen Geheimdienst. Er war bei der Berliner Speicherring-Gesellschaft für Synchronstrahlung mbH (Bessy) beschäftigt und lieferte Informationen über dieses Unternehmen bei konspirativen Treffen in Hamburg und Ostberlin. Später fanden die Treffen mit Führungsoffizieren in Prag statt. Dafür soll er Beträge zwischen 500 und 1.200 Mark erhalten haben. Mit der Metallografin unterhielt er ab 1989 eine intime Beziehung. Durch ihre Tätigkeit im Fraunhofer-Institut für Mikrostrukturtechnik informierte sie ihren Freund und Führungsoffiziere über Forschungsprojekte. 1995 sollen die Kontakte von den Führungsoffizieren abgebrochen worden sein. ADN
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