Geld, Aktien, Immobilien – was gehört wem?

■ Die Hälfte aller deutschen Haushalte besitzt mindestens ein eigenes Häuschen

Die privaten Haushalte in Deutschland besitzen rund 13 Billionen Mark (13.000 (!) Milliarden Mark), davon 5,7 Billionen in Geldanlagen und 7,3 Billionen in Immobilien. Dem Gesamtvermögen standen jedoch rund 1,9 Billionen Mark Schulden gegenüber.

Während hohe Einkommen in Deutschland durch die Einkommenssteuer relativ stark belastet werden, stand der Ertrag schon der früheren Vermögenssteuer in keinem Verhältnis zum tatsächlichen Besitz: Ganze 8 Milliarden Mark ergab die Vermögenssteuer, die 1996 per Verfassungsgerichtsurteil abgeschafft wurde.

Die Vermögen sind sehr ungleich verteilt, wobei das Geldvermögen noch ungleicher verteilt ist als das Immobilienvermögen. Nach den zuletzt verfügbaren Zahlen des Berliner DIW-Instituts entfielen 1993 auf die Hälfte der Haushalte in Westdeutschland nur 11 Prozent (Osten: 15 Prozent) des Geldvermögens. Die reichsten 5 Prozent der Haushalte hielten 28 Prozent (Osten: 29 Prozent) aller Geldanlagen. Die DIW-Statistik beruht auf Erhebungen, die besonders reiche Haushalte (wegen der geringen Fallzahl) statistisch nicht mehr getrennt erfassen, die tatsächliche Konzentration in der Spitze dürfte also noch höher sein.

Nach den DIW-Erhebungen spielen die Erträge aus Geldvermögen eine zunehmend wichtigere Rolle für die Einkommenssituation der Privathaushalte. Wer also einmal ein Wertpapierdepot besitzt, dessen Vermögen wächst proportional schneller als für denjenigen, der erst mühsam von null an sparen muss.

Knapp die Hälfte der Haushalte besitzt mindestens eine Immobilie. Wie das DIW mit Blick auf Zahlen von 1995 erläutert, sind die Immobilienvermögen noch vergleichsweise breit gestreut. 80 Prozent der Haushalte mit Immobilienbesitz haben nur Häuser und Grundstücke im Wert bis zu einer halben Million Mark. Nur 5 Prozent der Haushalte verfügen über Immobilien im Wert von über einer Million Mark. Diese Haushalte besitzen jedoch damit über 22 Prozent des gesamten Immobilienvermögens aller deutschen Haushalte.

Die Vermögensverteilung bei den Immobilien ist bedeutsam, wenn man an Erträge aus der Erbschaftssteuer denkt. Wenn Grundbesitz steuerlich höher bewertet wird und nach wie vor hohe Freibeträge gelten, werden künftig vor allem die Erben von Zweit- oder Dritthäusern stärker belastet.

Immerhin halten diese Immobilienerben aber einen vergleichsweise hohen Teil der gesamten Immobilienwerte in Deutschland, darunter Mietshäuser sowie gewerbliche Grundstücke und Gebäude. Barbara Dribbusch