piwik no script img

Polizei sucht Schülerin

Eine 15-Jährige aus Moabit ist seit Montag verschwunden. 70 Beamte durchkämmten gestern die Nachbarschaft

Mit einem Großaufgebot hat die Polizei gestern nach der 15-jährigen Amina Ganda gesucht. Die Schülerin aus Moabit ist seit Montagmittag verschwunden. 70 Beamte beteiligten sich an der Suche. Gefunden wurde sie zwar nicht. Immerhin gibt es aber einen Hoffnungschimmer: Laut Polizei haben sich zwei Personen gemeldet, die Amina noch am Mittwoch gesehen hatten. Ein krimineller Hintergrund wird deswegen inzwischen ausgeschlossen.

Zunächst war die Polizei in besonderem Maße alarmiert: Amina ist Schülerin derselben Schule, die auch Georgine Krüger besuchte. Die 14-jährige Georgine war im September vergangenen Jahres auf dem Nachhauseweg verschwunden. Bis heute gibt es keine Spur von ihr. Die Polizei geht davon aus, dass sie Opfer eines Verbrechens wurde.

Die Anfang dieser Woche verschwundene Amina ging in Georgines Parallelklasse. Die Mädchen hatten den gleichen Freundeskreis. Da Amina nun jedoch gesehen wurde, gibt es für die zuständige Sonderkomission „keine relevante Verbindung mehr“ zwischen den Mädchen. Das erklärte Michael Havemann, Leiter des Vermisstendezernats im Landeskriminalamt.

Eine der Augenzeugen, eine Verkäuferin, kenne Amina und habe mit ihr gesprochen. Amina sei allein unterwegs gewesen und habe dieselbe Kleidung wie am Tag ihres Verschwindens getragen. Warum sie nicht nach Hause zu ihrer Mutter und ihrem Bruder zurückkehrt, ist bis zum jetzigen Zeitpunkt unklar. Streit habe es nicht gegeben.

Amina ist 1,67 Meter groß, dunkelhäutig und hat eine kräftige Gestalt. Sie trägt eine blaue Sportbrille mit Metallgestell und rechteckigen Gläsern. Am Mittwoch hatte sie eine blaue Jeans, rote Sportschuhe, eine rote Trainingsjacke und darüber eine blaue Jacke an. Hinweise nimmt die Vermisstenstelle der Polizei unter der Telefonnummer (030) 46 64 91 24 14 oder jede Polizeidienststelle engegen.

In Berlin verschwinden laut Polizei jedes Jahr mehrere tausend Kinder und Jugendliche. 2005 etwa wurden 154 Kinder und 2.422 Jugendliche als vermisst gemeldet. Fast alle tauchten jedoch nach wenigen Tage wieder auf. Gitte Diener

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen