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„Afrika ist auf dem richtigen Weg“

Ohne G-8-Hilfe werden die Reformstaaten geschwächt, sagt Politikerin Okonjo-Iweala

NGOZI OKONJO-IWEALA, 52, war von 2003–06 als erste Frau Finanz- und danach Außenministerin Nigerias. Davor war sie Weltbank-Vizepräsidentin. Nun lehrt sie an der Brookings Institution in Washington und leitet Nigerias erstes Meinungsforschungsinstitut.

taz: Frau Okonjo-Iweala, warum sollte sich Afrika auf die Hilfe der G 8 verlassen?

Ngozi Okonjo-Iweala: Weil Afrika auf dem richtigen Weg ist. Die G 8 hat die Afrikaner gebeten, gewisse Dinge zu tun, um mehr Hilfe zu rechtfertigen. Und die Afrikaner sind dabei, ihre Regierungssysteme zu verbessern, Wahlen abzuhalten, die Politik zu öffnen und ihre Volkswirtschaften zu stabilisieren. Afrika bewegt sich. Jetzt muss sich auch die G 8 bewegen.

Was ist also die wichtigste Entscheidung, die der G-8-Gipfel treffen sollte?

Die G 8 sollten klarstellen, dass sie weiterhin afrikanische Länder unterstützen, die ihre Regierungsführung verbessern. Es geht nicht nur um Geld. Es geht um den Aufbau administrativer Kapazität, um die Initiative EITI für Transparenz in der Rohstoffwirtschaft, um die Rückführung gestohlener Gelder. Sie sollten das Bildungs- und Gesundheitswesen unterstützen. Es kriegen jetzt 1,34 Millionen Afrikaner antiretrovirale Aidsmedikamente – wenn man auch die anderen versorgt, wird das eine starke Botschaft der Hoffnung aussenden. Und dass die Mädchen und Jungs zur Schule gehen, ist die Zukunft eines Landes. Afrikaner bitten nicht um einen Blankoscheck. Es geht darum, dass wir in Afrika wissen, dass es Hilfe gibt, wenn wir die richtige Politik verfolgen.

Was wird in Afrika passieren, wenn die G 8 ihre Versprechungen nicht einhalten?

Dann ist die Glaubwürdigkeit der G 8 dahin, und es wird viel schwieriger für reformbewusste afrikanische Führer, Fortschritte zu machen. Sie haben ihren Völkern gesagt: Wenn wir besser regieren, unsere eigenen Ressourcen für Bildung und Gesundheit einsetzen, dann wird man uns helfen. Wenn die G 8 versagt, stehen sie lächerlich da. Dann können diejenigen, die gegen Reformen sind, sagen: Uns hilft sowieso niemand, also können wir es bleiben lassen. INTERVIEW: D.J.

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