die anderen aus frankreich über eine eu-verfassung:
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Die Zeitung Le Républicain Lorrain aus Metz kommentiert: Die EU muss in den nächsten 30 Tagen ein Ergebnis erzielen. Dabei muss sie gleichzeitig nutzen, dass Angela Merkel voll guten Willens ist und der schlechte Wille des britischen Premierministers, immerhin der proeuropäischste Bewohner von Downing Street 10 seit langem, nur relativ ist. Wenn diese Etappe vorbei ist, wird die Konjunktur weit weniger günstig sein – vor allem, wenn Gordon Brown erst mal in Downing Street eingezogen ist. Der französische Präsident Nicolas Sarkozy übt also Druck auf seine Partner aus. Er fordert auch die EU-Kommission auf, diese kurze Frist zu nutzen, um Fantasie zu entwickeln.

Die Straßburger Dernières Nouvelles d’Alsace schreiben: Sarkozy ist ein überzeugter, aber atypischer Europäer, gemessen an den Ideen, die heute die EU vereinen. Der französische Präsident ist einzureihen in die pragmatische Strömung der 70er- und 80er-Jahre. Im Namen eines vor allem zwischenstaatlichen Europas können wir in der Tat vorwärts kommen – zumindest für eine gewisse Zeit. Der „vereinfachte Vertrag“ illustriert diesen Realismus. Man wird ihn nicht mehr „Verfassung“ nennen, sondern ihn auf einen einfachen Mechanismus reduzieren, auf ein Instrument, das – je nach Geschick der Handelnden – mehr oder weniger gut dienen wird.