NACH BRANDSTIFTUNG IN NEUKÖLLN : Experten fordern leere Treppenhäuser
Nach dem Feuer an der Neuköllner Sonnenallee mit drei Toten fordern Experten Konsequenzen. Der Verband der Hausbesitzer und die Feuerwehr verlangen, dass in Treppenräumen von Mietshäusern nichts Entzündbares abgestellt werden dürfe. In Neukölln war das Feuer durch einen in Brand gesetzten Kinderwagen ausgelöst worden.
„Das verlangt eigentlich die Bauordnung“, so Dieter Blümmel, Sprecher des Bundes der Berliner Haus- und Grundbesitzervereine, am Dienstag. „Danach sind Treppenräume grundsätzlich Flucht- und Rettungswege, die von Brandlasten freizuhalten sind“, bestätigte Wolfgang Rowenhagen, Sprecher der Berliner Feuerwehr. Die Forderung, diese Vorschrift durchzusetzen, gehe in erster Linie an die Gerichte, betonten beide.
„Die Richter geben oft den Mietern recht und tolerieren, dass die Bauordnung nicht eingehalten wird“, so Blümmel. Am liebsten würde er selbst Fußmatten verbieten. „Wir erleben immer wieder, dass Brandstifter Matten mit Benzin übergießen und anzünden.“ Dem Tagesspiegel sagte Blümmel, bei Kinderwagen-Prozessen urteilten Richter in zwei Drittel der Fälle zugunsten der Mieter. (dpa)