Doppellese

Juan Pablo Villalobos (links) und Yuri Herrera haben nicht nur die mexikanische Herkunft gemeinsam, sondern eng damit verknüpft auch das literarische Sujet ihrer Erzählungen: die Welt der Drogenmafia. Die Allgegenwart des Themas in Mexiko scheint bisweilen in Nachrichtenversatzstücken durch. Ein ganzes Land wird in der internationalen Wahrnehmung auf Bandenkrieg und Leichenberge reduziert, von Hintergründen ist nicht viel zu hören. Villalobos erweckt in „Fiesta in der Räuberhöhle“ eine eher private Seite der Umstände zum Leben, und auch Herrera hat mit „Abgesang des Königs“ eine Milieustudie der Drogenbosse vorgelegt, die auf ungewöhnliche Weise die Gefahren der Nähe zur Macht beschreibt.

Beide sind heute Abend, 20 Uhr, zu Gast im Literaturhaus Berlin (Fasanenstraße 23, Eintritt 5 €, ermäßigt 3 €).