MONAT DER FOTOGRAFIE : Umbrüche und Utopien – nur wer ist das andere Europa?
Der Monat der Fotografie (MdF) hat 2014 das Motto: „Umbrüche und Utopien. Das andere Europa“ und beginnt am 16. Oktober. Bereits jetzt sind schon viele Fotoausstellungen zu sehen. Auffällig ist auch die qualitativ starke Präsenz von Frauen. So etwa die der Schweizerin Monique Jacot im Verborgenen Museum, die für ihre gesellschaftspolitischen Reportagen weit über die europäischen Grenzen hinaus bekannt ist. Zudem aber liebt sie das experimentelle Spiel mit dem Licht in der Dunkelkammer. Ebenfalls auf die gesellschaftspolitische Route begibt sich Eva Leitolf, die sich mit ihrer Serie „Postcards from Europe 10/14) in der Galerie Kehrer der Migration widmet und so vermeintlich idyllische Szenen in den Kontext stellt. Tatsächlich sind es aber Tatorte rassistisch motivierter Gewalt und humanitär fragwürdiger Einsätze. Pünktlich zu Beginn des MdF eröffnet auch die von Frank Wagner kuratierte Gruppenschau „Memory Lab: Die Wiederkehr des Sentimentalen“ im Martin-Gropius-Bau. Eine der zentralen Fragen, die KünstlerInnen wie Nasan Tur, Pablo Zuleta Zahr oder Vera Frenkel belichten, ist die nach der Formulierung von Erinnerung. Wie kann man also dem Vergessen entgegenwirken und wie beeinflussen, welches Wissen überliefert wird. Eine im digitalen Zeitalter, in der nahezu jedeR Unmengen an Bildern produziert, nicht einfach zu beantwortende Frage. Sicherlich ist der gesellschaftliche Einfluss wie bei jedem Thema ein wichtiger Aspekt. MJ
■ Das Verborgene Museum, Do. + Fr. 15–19 Uhr, Sa. + So. 12–16 Uhr, Schlüterstr. 70; Kehrer Berlin, Eröffnung: 17. 10., 19 Uhr, Potsdamer Str. 100; Martin-Gropius.Bau, Eröffnung: 16. 10., 19 Uhr, Niederkirchnerstr. 7; Infos: mdf-berlin.de