piwik no script img

Archiv-Artikel

Oberhaupt mahnt Kirchenbesetzer

Bielefelder Protestanten wollen Verkauf ihrer Kirche an jüdische Gemeinde verhindern

BIELEFELD ap ■ Der Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Alfred Buß, hat an die Besetzer der Bielefelder Paul-Gerhardt-Kirche appelliert, den Weg für eine künftige Nutzung der Kirchen als Synagoge freizumachen. Buß sagte am Freitag in Bielefeld, alle Voraussetzungen für den Verkauf des Gebäudes an die jüdische Gemeinde seien jetzt erfüllt. Allein die seit acht Wochen andauernde Besetzung des Gebäudes durch Gemeindemitglieder verhindere jetzt noch einen Abschluss des Vertrages.

Insgesamt 15 Gemeindemitglieder hatten Ende März die Kirche besetzt, um die nach der Fusion ihres Kirchensprengels mit einer Nachbargemeinde beschlossene Schließung und den Verkauf des Gotteshauses zu verhindern. Einer der Besetzer, Hermann Geller, betonte am Freitag, es sei versprochen worden, „dass die Kirche so lange offen bleibt, wie es geht“. Präses Buß zeigte ein gewisses Verständnis für die Besetzer: „Ich kann verstehen, wenn Gemeindemitglieder entschieden um den Erhalt ihrer Kirche kämpfen“, sagte er. Aber die Besetzer müssten sich auch fragen lassen, welche Auswirkungen ihr Handeln habe.