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Karlsruher Kleideraufsicht

TERRORISMUS Großrazzia in sieben Bundesländern. Mutmaßliche IS-Terror-Unterstützer wurden festgenommen. Gelder sollten an den IS fließen

KARLSRUHE/AACHEN dpa/lnw | Die Bundesanwaltschaft ist gegen mehrere mutmaßliche Unterstützer islamistischer Terrororganisationen wie Islamischer Staat (IS) vorgegangen. In Aachen seien ein 38-jähriger Tunesier und ein 28-jähriger Russe festgenommen worden, teilte der Generalbundesanwalt in Karlsruhe mit. Gegen beide lagen Haftbefehle vor. In sieben Bundesländern wurden Wohnungen der Verdächtigen und anderer mutmaßlicher Unterstützer durchsucht. Zwei weitere Verdächtige seien vorläufig festgenommen worden. Die Wohnungen haben sich in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Hamburg, Hessen, Rheinland-Pfalz, Sachsen und Schleswig-Holstein befunden.

Die Männer stünden unter Verdacht, eine terroristische Vereinigung unterstützt zu haben, hieß es. Sie sollen Ausrüstung und Bargeld für „Islamischer Staat im Irak und Großsyrien“ und „Ahrar al-Scham“ gesammelt sowie nach Syrien und in den Irak gebracht haben. Außerdem sollen Unterstützer in diese Länder geschleust worden sein.

Dem 38-jährigen Tunesier Kamel Ben Yahia S. wird vorgeworfen, dem Islamischen Staat Kleidung im Wert von 1.100 Euro sowie 3.400 Euro Bargeld zur Verfügung gestellt zu haben. Zusammen mit dem 28-jährigen Russen Yusup G. soll er auch einen 17-Jährigen aus Deutschland nach Syrien geschleust haben.

Die übrigen Beschuldigten sollen laut der Karlsruher Behörde etwa 7.500 Paar Stiefel, 6.000 Militärparkas und 100 Militärhemden im Wert von über 130.000 Euro an „Ahrar al-Scham“ geliefert haben, hieß es.

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