DER TAZ-AWARD

Helenio Herera war einer der erfolgreichsten ausländischen Trainer, die in der italienischen Elite-Liga gearbeitet haben. Dreimal holte der Argentinier mit Inter Mailand den Meistertitel (1963, 1965 und 1966), zweimal den Europapokal der Landesmeister (1964 und 1965). Er hat ein Spielsystem zu weltweiter Bekanntheit verholfen, das über keinen allzu guten Ruf verfügt: den Catenaccio. In den Samstagsspielen der 26. Spielrunde der Fußballbundesliga fielen insgesamt acht Tore – so wenig wie noch nie in dieser Saison. Vier dieser Treffer gab es beim Wolfsburger 3:1-Erfolg gegen den VfL Bochum zu verzeichnen. In den anderen Partien schwärmten die Trainer zumeist von ihrer guten Abwehr. Frankfurts Trainer Friedhelm Funkel wollte nach dem Sieg seiner Eintracht über den FC Bayern keine Kritik am doch recht destruktiven Stil seines Teams gelten lassen. „Man kann uns nicht verübeln, dass wir defensiver gespielt haben als sonst“, sagte er. Und: „Ich habe extra ein paar Leute mit mehr spielerischen Qualitäten draußen gelassen.“ Weil Frankfurt genau deshalb gewonnen hat, verleihen wir an dieser Stelle Friedhelm Funkel die Helenio-Herera-Medaille in Beton. TAZ