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Archiv-Artikel

KOHLEKRAFTWERK TÜRKEI Kolin-Konzern lässt 6.000 Bäume fällen

ISTANBUL | Mit der Entscheidung, Tausende Bäume für den Bau eines Kohlekraftwerks im Westen der Türkei zu fällen, hat eine Unternehmensgruppe den Zorn von Umweltschützern erregt. Trotz der Besetzung eines Olivenhains durch Anwohner ließ der staatsnahe Kolin-Konzern laut Hürriyet am Freitag 6.000 Bäume aus der Erde reißen. Bewohner des Dorfes Yirca bei Soma hatten den Hain mehr als sieben Wochen lang bewacht und sich zuletzt gar ein Handgemenge mit Wachleuten geliefert.

Greenpeace bezeichnete das Vorgehen des Kolin-Konzerns als „juristischen Skandal“ und kündigte an, „die Verantwortlichen hinter diesem Desaster zur Rechenschaft zu ziehen“. Die Gegend um das Dorf sei ohnehin schon verschmutzt durch „das zweitschmutzigste Kohlekraftwerk Europas“, das sich im Besitz des türkischen Staates befindet. Die Aktivisten hätten sich lediglich darum bemüht, irreparable Umweltschäden zu verhindern. Soma und die türkische Kohleindustrie waren bereits im Mai in die Negativschlagzeilen geraten, als beim Einsturz eines Kohlestollens nach einer Explosion 301 Bergleute starben. (afp)