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Archiv-Artikel

Brunsbüttels Mängel öffentlich

Der Energiekonzern Vattenfall hat der Veröffentlichung einer Mängelliste zum Atomkraftwerk in Brunsbüttel zugestimmt. „Mit dieser Transparenz und Offenheit wollen wir weiter um verloren gegangenes Vertrauen werben“, sagte Reinhardt Hassa, Vorstandsmitglied von Vattenfall Europe, gestern, nachdem am Vortag leitende Mitarbeiter wegen des Krisenmanagements nach dem Brand im AKW Krümmel entlassen worden waren. Eine Klage gegen die Bekanntmachung der Ergebnisse werde das Unternehmen zurückziehen. Damit könne jetzt die zuständige atomrechtliche Aufsichtsbehörde, das Kieler Sozialministerium, über die Veröffentlichung entscheiden. Seit Monaten verlangen Atomkraftgegner vom Betreiber Vattenfall den Zugang zu einer Liste mit offenen Punkten zu diesem Atomkraftwerk in Schleswig-Holstein, die sich aus der so genannten Periodischen Sicherheitsüberprüfung (PSÜ) ergeben hatten. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hatte die Veröffentlichung beim Sozialministerium beantragt. Vattenfall hatte dagegengehalten, die Offenlegung stellen einen „enteignungsgleichen Eingriff“ dar und war vor Gericht gezogen. Das Ministerium wollte die Entscheidung des Gerichts abwarten. Sozialministerin Gitta Trauernicht (SPD) begrüßte gestern den Kurswechsel von Vattenfall. Damit werde eine ihrer Forderungen erfüllt. Die PSÜ ist eine umfassende Analyse, die für jedes Kernkraftwerk alle zehn Jahre erstellt werden muss. DPA/TAZ