Steuerstreit um Pommesbude

MÜNCHEN ap ■ Wegen einer aberwitzigen Panne bei einem Steuerbescheid für eine Imbissbudenbesitzerin in Höhe von mehr als zwei Milliarden Euro droht dem Freistaat Bayern eine Schadenersatzzahlung in Millionenhöhe. Das Finanzamt München forderte irrtümlicherweise von der Imbissbetreiberin eine Umsatzsteuervorauszahlung von exakt 2.129.062.104,16 Euro. Tatsächlich fällig wären jedoch nur 108,82 Euro gewesen. Bayern könnte nun zum Verhängnis werden, dass das Finanzamt den Bescheid nicht sofort selbst korrigierte, obwohl die schockierte Kleinunternehmerin noch am gleichen Tag die Sacharbeiter über die Panne informierte. Sie sah sich deshalb gezwungen, über ihren Steuerberater Einspruch einzulegen. Dessen Honorar berechnet sich gemäß der Gebührenordnung nach dem Streitwert: Deshalb müsste sie ihm über 2,5 Millionen Euro plus Mehrwertsteuer zahlen und fordert nun Schadenersatz. Das Landgericht München verhandelt den Fall nächsten Mittwoch. (Az.: 15 O 4922/07)