: Alles Putins Schuld
HAFENUMSCHLAG Wegen der Russland-Krise wird der Rekord von zehn Millionen Containern verfehlt
Es wird doch nichts mit der fotogenen roten Schleife um den zehnmillionsten Container: Der Hamburger Hafen wird diese Schallmauer auch in diesem Jahr nicht durchbrechen können. Nach Informationen der taz aus der Hafenwirtschaft wird der Umschlag bis Silvester wohl so bei 9,7 Millionen Containern stecken bleiben. Das klang vor vier Monaten noch ganz anders.
Als die Vermarktungsgesellschaft Hafen Hamburg Marketing (HHM) Mitte August die Halbjahresbilanz präsentierte, herrschte noch großer Optimismus. Denn in den ersten sechs Monaten waren 4,8 Millionen Standardcontainer (TEU) umgeschlagen worden. Und weil das dritte Quartal wegen der Importe von Weihnachtsgeschenken aus Ostasien traditionell das umsatzstärkste Vierteljahr ist, galt das Erreichen der Zehn-Millionen-Rekordmarke als realistisch. Die bisherige Bestmarke aus den Jahren 2007 und 2008 liegt bei 9,9, Millionen TEU.
Schon damals aber sorgten sich die Hafen-Manager um Russland. Der Containerumschlag mit dem zweitwichtigsten Handelspartner des Hafens war im ersten Halbjahr um 3,8 Prozent auf 330.000 TEU zurückgegangen und ist seitdem weiter gesunken. Auch das also ist Putins Schuld. SMV