: „Karli“ ist in schlechter Verfassung
FUSSBALL Das Stadion von Babelsberg 03 muss dringend saniert werden – aber das Geld dafür fehlt
Babelsberg 03 schlägt Alarm: Der Potsdamer Regionalligist teilte am Donnerstag mit, der Spielbetrieb im Karl-Liebknecht-Stadion sei im kommenden Jahr gefährdet. Die Spielstätte werde in seinem jetzigen Zustand den Auflagen nicht gerecht, die aufgrund der Stadionsicherheit an den Viertligisten gestellt werden. Die Sanierung der baulichen Mängel würde rund 100.000 Euro kosten. Während die Stadt Potsdam nach Vereinsangaben zunächst zugesichert hatte, sich an einer Vorfinanzierung zu beteiligen, soll nun der Klub für die Summe alleine aufkommen.
Ein Vereinssprecher sagte der taz, bereits eine solcher, vergleichsweise geringer Betrag sei für die mit 1,8 Millionen Euro verschuldeten Nulldreier nicht tragbar. Babelsberg 03 ist seit 2002 Pächter des Stadions: Die Stadt überließ dem Verein das „Karli“, wie es auch genannt wird, als er zur Kreditaufnahme in der finanziellen Misere Sicherheiten brauchte.
Die Betriebskosten des Stadions trägt seither auch einzig Babelsberg 03, während Frauenfußball-Bundesligist Turbine Potsdam, der nationale und internationale Spiele ebenfalls im „Karli“ austrägt, das Stadion zum Nulltarif nutzt. Dies ist deshalb möglich, weil der Topklub der ersten Liga einen Vertrag mit der Stadt hat, der dem Verein einen Amateurstatus und somit kostenfreie Stadionnutzung zuerkennt. Zwischen beiden Klubs gibt es seit Jahren Auseinandersetzungen wegen dieses Passus. Wenn die Mängel nicht behoben werden, wäre aber natürlich auch Turbine betroffen.
Vonseiten der Stadt Potsdam hieß es am Donnerstag, Babelsberg 03 erhalte jährlich eine Summe von 305.000 Euro von der Kommune, die nicht nur für Betriebskosten, sondern auch für die Instandhaltung des Stadions vorgesehen seien. Von einer vorherigen Zusage über eine Mitfinanzierung ist der Stadt nichts bekannt. JENS UTHOFF