heute in bremen : Ohne Eltern und Feuerzeug
Sechs Kinder machen einen Lagerfeuerführerschein
taz: Was ist das, ein Lagerfeuerführerschein?
Hajo Hoffmann, Leiter der Kinder- und Jugendfarm in Habenhausen: Sechs Kinder ab sieben Jahren lernen bei uns, wie man ein Feuer macht, ohne Streichhölzer und Feuerzeug zu benutzen. Und zwar ohne ihre Eltern. Die Kinder sollen hier ihren Freiraum haben. Der heutige Kurs ist aber schon voll.
Müssen die Kids dann Stöckchen aneinander reiben?
Nein, wir benutzen dazu handelsübliche Feuersteine aus dem Trekking-Laden, die man aneinanderschlägt, bis die Funken sprühen. Dazu haben wir trockenes Material aufgeschichtet, dann brennt das auch. Und anschließend sitzen wir mit den Kindern und Stockbrot am Lagerfeuer. Wir haben das ständig im Programm, jeden Freitag gibt es bei uns ein Lagerfeuer, und für schlechtes Wetter haben wir eine überdachte Grillhütte. Feuer fasziniert die Kinder immer. Dabei ist erstaunlich, wie viele Kinder heute nicht mehr mit Feuer umgehen können.
Gibt es neben der praktischen auch eine theoretische Prüfung?
Ja, klar, da fragen wir dann ab, welche Plätze für Feuer geeignet sind und warum, wie man beispielsweise eine Feuerstelle aufbaut, was man zum Feuermachen verwenden darf und was nicht, oder wie man es am Ende wieder löscht. Meist sind es Multiple-Choice-Fragen, die richtige Antwort steht also auch dabei.
Kann man dabei auch durchfallen?
Wir sorgen schon dafür, dass bei uns keiner durchfällt. Bisher haben es noch alle geschafft.
Fragen: Jan Zier