WIDERSTAND: EIN DORF MUCKT GEGEN BERLUSCONI AUF

Wir befinden uns im Jahre 2011 nach Christus. Ganz Italien kuscht vor Silvio Berlusconi. Ganz Italien? Nein. Ein von unbeugsamen Mittelitalienern bevölkertes Dorf hört nicht auf, dem furchtbaren Ministerpräsidenten Widerstand zu leisten. Um seine 600-Einwohner-Gemeinde Filettino östlich von Rom vor den Sparplänen der italienischen Regierung zu retten, plant Bürgermeister Luca Sellari ein abenteuerliches Projekt: den Weg in die Unabhängigkeit. Nach dem Vorbild von San Marino will er seine Heimat zum „Fürstentum Filettino“ machen. Eigenes Geld hat sich das Dorf dafür schon gedruckt: Die Banknote „Fiorito“, geschmückt mit Sellaris Kopf. Nun sammelt der Ortsvorsteher die notwendigen Gelder, um seinem Dorf zu einer eigenen Nationalbank zu verhelfen. Dies sei „der erste wichtige Schritt für die Gründung eines unabhängigen Fürstentums“. Ursache der ganzen Aktion war der Plan Berlusconis, alle Kommunen mit weniger als 1.000 Einwohnern zusammenzulegen, um Geld zu sparen. Diese Maßnahme ist inzwischen wieder vom Tisch, die Idee des „Principato Filettino“ aber lebt weiter.