VON RUND 4.100 STRAFGEFANGENEN MAXIMAL 20 PROZENT MUSLIMISCHEN GLAUBENS : Justizsenator: Keine Radikalisierung
In Haftanstalten sieht Justizsenator Thomas Heilmann (CDU) derzeit keine Radikalisierung zum Islamismus. Er widerspricht damit einer Aussage des Verfassungsschutz-Ausschusses des Abgeordnetenhauses, nach der es eine „zunehmende Zahl von Fällen“ gebe, die während ihrer Haft durch die Hinwendung zu radikalen Strömungen aufgefallen seien. Dem widerspricht Heilmann. „Dennoch sind wir sehr vorsichtig“, sagte er.
Derzeit kümmern sich sechs Prediger um Inhaftierte muslimischen Glaubens; sie seien von Sicherheits- und Strafverfolgungsbehörden überprüft worden. Vor allem in Gesprächsgruppen werde neben religiösen Fragen der Gefängnisalltag besprochen, so die Justizverwaltung. Die muslimischen Geistlichen kämen auch zu religiösen Feiertagen in die Anstalten.
Die Justizverwaltung schätzt, dass von derzeit knapp 4.100 Berliner Strafgefangenen maximal 20 Prozent muslimischen Glaubens sind. Senator Heilmann sagte, viele muslimische Gefangene seien aber ebenso wenig religiös wie etliche christlich getaufte Insassen. Für manche sei der Glaube ein Weg, den eigenen kriminellen Lebensweg zu korrigieren. (dpa, taz)