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Archiv-Artikel

Der Mercedes unter den Kitas

Autobauer eröffnet in Hemelingen Betriebskinderkrippe mit fortschrittlichem frühpädagogischen Konzept

Von RR

Gestern wurde in Hemelingen die Mercedes-Betriebskinderkrippe „sternchen“ offiziell eröffnet. Im ehemaligen Pfarrhaus der Evangelischen Melanchthon-Gemeinde wurden 16 Tagesplätze für Kinder ab acht Wochen bis drei Jahre geschaffen. Die Plätze können zeitlich aufgeteilt werden, damit erhöht sich die Kapazität auf 24 Kinder.

Bremen ist der zweite Standort, an welchem Mercedes eine solche Krippe eröffnet. Nicht uneigennützig will das Unternehmen mit dieser Initiative einen Beitrag zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie leisten. Werksleiter Peter Schabert mag nicht auf die weiblichen Spitzenkräfte verzichten. Ursula Schwarzenbart vom „Diversity-Office“ des Konzerns will mehr „Frauen ins Unternehmen und in Spitzenpositionen bringen“. Gemessen an ihren überdurchschnittlichen Ausbildungsergebnissen wären diese nur unzureichend vertreten.

Nicht unrecht hat Schwarzenbart, wenn sie von einem neuen „Mercedesstandard in der Kinderbetreuung“ spricht. Das Konzept ist nach Angaben aller Beteiligten in Deutschland einmalig. Erarbeitet hat es Ilse Wehrmann, Expertin für Frühpädagogik. Sie spricht von einem „Vorbildcharakter“ bezüglich der Qualitätsstandards. Auf acht Kinder kommen drei speziell weitergebildete Pädagogen. Die Kinder wachsen zweisprachig (deutsch-englisch) auf. Besonderen Wert legt man auch auf ein interkulturelles Umfeld, naturwissenschaftlich-technische Bildung sowie eine ausgewogene Ernährung mit viel Bewegung.

Sie betont, dass in der Kita Arbeiterkinder genauso Aufnahme finden würden wie Kinder von Führungskräften. „Dies ist keine Normalität, dafür haben wir gerungen.“ Der monatliche Beitrag sei nach Verdienst gestaffelt, von 150 bis zu 400 Euro. Zum Vergleich: Der Tagessatz mit Verpflegung in staatlichen Kindertageseinrichtungen liegt – je nach Einkommen – bei mindestens 26 Euro.

Auch wenn Schabert betont, dass der Platzbedarf die Anforderungen deckt, findet bei etwa 13.500 Angestellten nicht jeder einen Platz. Eine Jury aus Betriebsrat und Personalabteilung prüft daher die Anträge. RR