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Archiv-Artikel

Eine Brücke in die Wirtschaft

„Bremen wird barrierefrei“ ist sowohl ein runder Tisch als auch ein hoffnungsträchtiges Tourismus-Programm

Barrierefreie Touristik-Angebote für behinderte und in ihrer Mobilität eingeschränkte Menschen sind nach Angaben von Experten ein Jobmotor. Schon jetzt gebe es in diesem Marktsegment bundesweit einen Umsatz von jährlich 2,5 Milliarden Euro und 65.000 Vollzeitarbeitsplätze, sagte Rüdiger Leidner vom Bundeswirtschaftsministerium am Ende eines Expertentreffens vor Journalisten in Bremen. Mit mehr Angeboten könnten der Umsatz verdoppelt und weitere 90.000 Arbeitsplätze geschaffen werden.

Um diesem Ziel näher zu kommen, fehlen nach Angaben des Geschäftsführers der Bremer Touristik-Zentrale, Peter Siemering, behindertengerechte Restaurants und Hotelzimmer. Nicht nur in der Bremer Gastronomie seien mehr Tische nötig, die Menschen mit Rollstühlen unterfahren könnten, verdeutliche Siemering, der auch Vizepräsident des Deutschen Tourismusverbandes ist. „Schon jetzt gebe es jährlich zehn Millionen behinderte Reisende. Es können noch mehr werden, wenn die Angebote besser werden.“

Siemering zufolge ist eine barrierefreie Touristik nicht über Druck und gesetzlichen Zwang zu erreichen, sondern nur über den Markt. Der werde auch angesichts des demografischen Wandels und der ständig wachsenden Zahl älterer Menschen größer, sagte Bremens Landesbehindertenbeauftragter Joachim Steinbrück. „Wir wollen mit diesem Thema aus der behindertenpolitischen Nische herauskommen und eine Brücke in die Wirtschaft schlagen“, betonte er.

Die Teilnehmer der Expertenrunde wollen den runden Tisch „Bremen wird barrierefrei“ gründen, um den Ausbau zu fördern. Der Kreis solle weitere Schritte auf dem Weg zu einer umfassenden Barrierefreiheit in der Stadt festlegen, hieß es. Vertreter aus Behindertenverbänden, Politik, Wirtschaft und Behörden haben ihre Teilnahme zugesichert. Auch die Bremische Evangelische Kirche will sich mit Blick auf den Deutschen Evangelischen Kirchentag 2009 in der Hansestadt beteiligen. epd

Weitere Informationen: www.barrierefreimobil.de