: Feinstaub-Fahrrad in Hamburg
Eine „mobile Mess-Station“ soll die alltäglichen Belastungen im Verkehr aufzeigen
Seit dieser Woche laufen die ersten mobilen Messungen zur Feinstaubbelastung von Radfahrern im Hamburger Straßenverkehr. Im Rahmen des internationalen Projekts „Visualisation of the Exposure of Cyclists to Traffic on Roads“ (Vector) wollen die Kooperationsstelle Hamburg und der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) einen wissenschaftlichen Beitrag zur Feinstaubdebatte leisten.
In den nächsten Tagen wird Philipp Degenhardt, Student an der Hochschule für angewandte Wissenschaften, mit einem dafür eigens entwickelten Fahrrad Hamburgs Hauptverkehrsstraßen und Freizeitwege abfahren. Neben der Dichte an ultrafeinen Partikeln wird mit Hilfe einer am Fahrrad installierten Videokamera die Route aufgezeichnet.
Durch die Kombination von Messdaten und Bildern erhofft sich der Projektteilnehmer Mario Dobernowsky, Mitarbeiter der Kooperationsstelle Hamburg, Quellen für Feinstaub noch besser zuordnen zu können: „Beim Warten an Ampeln oder dem Durchfahren von windgeschützten Häuserschluchten zeigt sich eine deutliche Steigerung des Partikelmesswerts. Daher kann man stark davon ausgehen, dass hier Ursachen für eine erhöhte Feinstaubbelastung vorliegen.“ Mit der Ermittlung dieser Ursachen wollen die Initiatoren des Projekts auch Anregungen für verkehrsplanerische Maßnahmen bieten. Zudem kann überprüft werden, welche Schutzvorkehrungen sich für Radfahrer und Fußgänger zukünftig bewähren.
Hamburg ist nach Utrecht die zweite von vier Stationen des Vector-Projekts. Im kommenden Frühjahr werden weitere Messungen in Budapest und Vilnius durchgeführt. So kann auch ein internationaler Vergleich verdeutlichen, wo in den Städten die Belastung höher ist. JDE