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Archiv-Artikel

Zentralrat rät BdV zu Reformen

BERLIN afp ■ Der Zentralrat der Juden hat den Bund der Vertriebenen (BdV) aufgefordert, anlässlich des 50-jährigen Bestehens die eigene Politik zu überdenken. Der BdV-Jahrestag sei „eine große Chance, in vielem politisch ‚reinen Tisch‘ zu machen“, sagte Zentralrats-Vize Dieter Graumann. „Schön wäre daher, wenn der BdV tatsächlich alle nationalistischen Eintrübungen endgültig abschütteln könnte.“ Graumann hoffte, dass sich der BdV von allen Forderungen an die Nachbarländer formell verabschiedet, „auch von den unheilvollen Aktivitäten der Preußischen Treuhand“. Zudem müsse der BdV mit der „unseligen Tradition“ brechen, „den Holocaust und die Vertreibung moralisch zu parallelisieren und gleichmacherisch behandeln zu wollen“. Der BdV, der Ende Oktober 1957 aus dem „Bund der vertriebenen Deutschen“ und den „Vereinigten Ostdeutschen Landsmannschaften“ hervorging, beging gestern einen Festakt im Berliner Kronprinzenpalais mit Kanzlerin Angela Merkel als Festrednerin.