Rocklegende und Bürgerschreck unterwegs : No More Mr. Nice Guy: Alice Cooper
So langsam darf man sich fragen, ob es wohl das letzte Mal ist, dass Alice Cooper mit allem Drum und einigem Dran durch die Weltgeschichte reist. Immerhin ist der Mann, der jetzt auch offiziell so heißt, schon Mitte 60. Und eigentlich müsste er auch längst ausgesorgt haben.
Jedenfalls ist seine Europa-Tour eine gute Gelegenheit, eine veritable Pop-Ikone zu erleben. Der anfangs von Frank Zappa protegierte Musiker stieg in den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts zum Bürgerschreck par excellence auf: mit Grusel-Make-up, Liedern, in denen Schulen explodierten, und Bühnen-Shows, bei denen er sich selbst (zum Schein natürlich) per Guillotine enthaupten ließ, erregte er gehöriges Aufsehen und wurde zum maßgeblichen Einfluss für Musiker wie Marilyn Manson, Slipknot, King Diamond und Lordi.
Dass der Mann angeblich ein gläubiger Christ ist und mit seinen Kindern jeden Sonntag in die Kirche geht, klingt gut erfunden, dürfte aber der Wahrheit entsprechen, verhindert aber auch nicht, dass er in seinem Programm ein paar echte Klassiker zu bieten hat. ASL
■ Samstag, 20 Uhr, Pier 2