: „Geistig sehr wach“
PFLEGE Das AWO-Heim in Walle feiert mit einem „Jubiläumsempfang“ sein 25-jähriges Bestehen
54, ist bei der Arbeiterwohlfahrt Bremen (AWO) für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig.
Frau Ulrich, was macht das Pflegeheim Walle besonders?
Silke Ulrich: Die Einrichtung bietet Pflege für Alt und Jung, wobei Jung hier Pflege für Menschen unter 60 oder mit ganz bestimmten Krankheitsbildern bedeutet. Das war von Anfang an Konzept des Heims und unterscheidet es von anderen Pflegeheimen, die meist erst Betreuung für Menschen ab 60 anbieten.
Was bedeutet „Junge Pflege“?
Junge Pflege heißt Pflege für Menschen, die zum Beispiel an MS erkrankt sind und deswegen in jüngeren Jahren nicht mehr eigenständig leben können. Sie haben andere Interessen als ältere Bewohner. Viele der älteren Bewohner sind dementiell erkrankt. Für sie muss das Beschäftigungsangebot anders aufgebaut sein als für jüngere, die meist eher körperlich eingeschränkt sind, aber geistig noch sehr wach sein können.
Wie ist das Heim aufgebaut?
Es gibt Einzel- und Doppelzimmer, wobei die Belegung altersmäßig gemischt ist. Eine Erweiterung um einen Trakt für die jüngeren Bewohner ist in Planung.
Wer lebt in dem Heim?
Hauptsächlich Menschen, die lange in Walle und den angrenzenden Stadtteilen gelebt haben.
Welche Aktivitäten werden den BewohnerInnen geboten?
Es gibt viele reguläre Aktivitäten, wie Gedächtnistraining oder Gymnastik, Musik- und Spielgruppen. Zusätzlich werden regelmäßig Ausflüge und Feste veranstaltet. Bei manchen Aktivitäten können Angehörige mitmachen, etwa bei der Malgruppe. Sie ist im Haus sehr aktiv und hat zum Jubiläum eine Ausstellung gestaltet. Zudem bieten wir in Kooperation mit dem Martinsclub Tanztees und Bingo an. Für die jüngeren Bewohner gibt es auch eine Kochgruppe. Zwölf Ehrenamtliche helfen mit, das Angebot auf die Beine zu stellen.
Björn Tschöpe, der Vorsitzende der SPD-Bürgerschaftsfraktion, spricht auf dem Jubiläumsempfang ein Grußwort. Was hat er mit dem Pflegeheim Walle zu tun?
Herr Tschöpe kommt, weil wir immer Politiker zu solchen Veranstaltungen einladen und er sich in der SPD für soziale Themen engagiert. Außerdem war er lange Jahre im Landesvorstand und im Aufsichtsrat des ASB und ist somit in der Thematik und der freien Wohlfahrtspflege bewandert. Interview: JÖRDIS FRÜCHTENICHT