hamburg heute: „Den Betrachter aufwecken“
Beim Filmfestival „ueber morgen“ geht es um Utopien, Träume und Weltentwürfe der Gesellschaft
taz: Herr Holst, inwieweit kann man mit Filmen die Welt verändern?
Bernd P. Holst: Die Welt können Sie damit nicht verändern. Filme dienen nur als Mittel, um den Betrachter aufzuwecken und ihn seine Sicht auf die Welt reflektieren zu lassen. Es gibt Menschen, die einem Hilfswerk beigetreten sind, weil sie Bilder über Katastrophen gesehen haben.
Das sind doch Ausnahmen. Die Mehrheit des Publikums wird nach Hause gehen und alles vergessen.
Wir sorgen für einen nachhaltigen Eindruck, indem wir der Vorstellung eine Podiumsdiskussion anschließen. Das Publikum kann sich dann direkt mit Gleichgesinnten und deren Organisation vor Ort austauschen.
Also drängen Sie den Zuschauern im Kino auch noch ein Gespräch auf?
Nein. Das ist bei unserem Festival anders. Wir beziehen regionale Partner mit ein, um an die Probleme vor Ort anzuknüpfen. Dadurch werden wir auch für globalere Angelegenheiten sensibilisiert. Interview: THOMAS EWALD
Ab heute im Koralle Kino, Kattjahren 1; ab 26. 11. in den Zeise-Kinos, Friedensallee 7–9. Infos und Programm unter: www.zivilcourage-engagement.com
Fotohinweis:BERND P. HOLST, 63, von der Freiwilligenbörse Hamburg.
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