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Archiv-Artikel

„Bierchen trinkend stöbern“

Nachtflohmarkt am Rand des Schanzenviertels

Von SUL
Nikolai Nickel

■ 22, macht beim Kulturzentrum Fundbureau eine Ausbildung und ist für die Organisation des Nachtflohmarktes verantwortlich.

taz: Herr Nickel, was ist das Besondere am Nachtflohmarkt?

Nikolai Nickel: Kaufen kann man bei uns das Übliche: Klamotten, Spiele, Antiquitäten und alles mögliche, was irgendjemand irgendwo gefunden hat. Das Besondere ist das „Nacht“ im -flohmarkt. Anstelle Samstagmorgens um sechs Uhr aufstehen zu müssen, um sich um Schnäppchen zu streiten, kann man abends gemütlich mit Freunden in die Clubs kommen, ein Bierchen trinken, Waffeln essen und dabei die Stände durchstöbern. Es gibt auch immer DJs, die Musik machen.

Und was ist Ihre Aufgabe?

Ich mache eine Lehre zum Veranstaltungskaufmann beim Fundbureau und bin für die Organisation des Nachtflohmarktes verantwortlich. Das hab’ ich am Anfang meiner Ausbildungszeit übernommen und das ist mittlerweile zu einem kleinen Herzblut-Projekt geworden.

Welche Menschen gehen denn nachts auf den Flohmarkt?

Tatsächlich alle möglichen Menschen. Die jüngsten sind um die 16, aber gerade die Verkäufer an den Ständen sind durchaus auch älter. Da sind zum Beispiel viele Herren dabei, die bei uns bis Mitternacht versuchen, ihre Schallplatten loszuwerden. Der Kern ist aber weiblich und zwischen 20 und 30. Das sind bestimmt 70 Prozent.

Was war Ihr persönliches Highlight, das über den Flohmarkttisch gereicht wurde?

Ich habe mein Lieblingsspiel aus der Kindheit wiedergefunden. Das besteht aus zwei kleinen Schweinchen mit denen man Punkte erwürfelt. Eigentlich ziemlich langweilig, aber andererseits auch pure Nostalgie. Ein anderes mal war ein riesiger pinker Stuhl zu verkaufen, der an der Decke aufgehängt wird und alle Blicke im Club auf sich gezogen hat. INTERVIEW: SUL

Sternbrücken-Nachtflohmarkt: jeden ersten Mittwoch im Monat, 20 Uhr, Fundbureau, Waagenbau, Astra-Stube und MXB-Bar