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Die über 120 Museen in Berlin ziehen mehr und mehr Besucher an. Mit über zwölf Millionen Besuchen im Jahr 2006 hat sich die Zahl im Vergleich zu 1994 (mit 5,7 Millionen Museumsbesuchen) mehr als verdoppelt. Vor allem die zeitgeschichtlichen Museen und Gedenkstätten konnten mit 25 Prozent deutlich zulegen. Dieser Trend zeichne sich auch für das Jahr 2007 ab, teilte die Berliner Kulturverwaltung am Dienstag mit.

Das Deutsche Historische Museum (DHM) in Berlin hatte den größten Besucherzuwachs und konnte damit erstmals fast zum bisherigen Spitzenreiter Pergamonmuseum aufschließen. Das DHM hatte 2006 seine neue Dauerausstellung zur deutschen Geschichte eröffnet. Die Gedenkstätte Berliner Mauer und die Story of Berlin haben erstmals die 200.000-Besucher-Hürde genommen.

Die 16 meistbesuchten Berliner Museen und Gedenkstätten sind das Pergamonmuseum mit rund 960.000 Besuchen, das Deutsche Historische Museum mit 904.000 Besuchen, das Haus am Checkpoint Charlie mit 860.000 Besuchen, das Alte Museum mit der Ägyptischen Sammlung mit 747.000 Besuchen, das Jüdische Museum mit 715.000 Besuchen, die Stiftung Stadtmuseum (alle Häuser, darunter die Nikolaikirche) mit 543.000 Besuchen, die Topographie des Terrors mit 500.000 Besuchen, die Gemäldegalerie am Kulturforum mit 498.000 Besuchen und das Deutsche Technikmuseum mit 486.000 Besuchen.

Im Streit um millionenschwere badische Kunstschätze sieht eine Expertenkommission große Teile der Kulturgüter im Besitz des Landes Baden-Württemberg. Die Kommission arbeitete im Auftrag des Landes. Die Hofausstattung sei eng mit dem Amt des Regenten als Staatsperson verbunden gewesen, heißt es im Gutachten der Experten, das gestern in Stuttgart vorgestellt wurde. Sie sei „unveräußerlich, unbelastbar und unteilbar“ und mit dem Ende der Monarchie durch Revolution auf die Republik übergegangen. Juristen, Kunstexperten und Historiker hatten untersucht, welche Kulturgüter dem Land und welche dem Adelshaus gehören. Das Gutachten widerspricht einer Expertise, die das Haus Baden in Auftrag gegeben hatte.