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Hungerstreik

■ Zwei Gefangene hungern für Verlegung in die Psychiatrie / Beide befinden sich zur „Beobachtung“ im Haftkrankenhaus

Der Hungerstreik des 44jährigen Gefangenen O. hat im Knast offensichtlich Schule gemacht. Wie der taz jetzt durch den Anwalt des 44jährigen Gefangenen L. bekannt wurde, hungert sein Mandant bereits seit zwei Monaten, um seine Verlegung in die Psychiatrie zu erreichen.

Justizsprecher Christoffel bestätigte gestern, daß L. am Donnerstag „zur Beobachtung“ in das Moabiter Haftkrankenhaus verlegt wurde.

In Hinblick darauf, das L. in zwei Monaten Hungerstreik „sechs Kilo abgenommen habe“, vermutete Christoffel aber, daß L. möglicherweise nur die „Annahme der Anstaltskost“ verweigere. L.s Gesundheitszustand sei nicht bedenklich.

Nach Angaben von L.s Anwalt Odefey hat der Gefangene teilweise auch durstgestreikt. L. protestiere damit gegen sein Urteil von sieben Jahren Haft wegen gewerbsmäßiger Hehlerei. Odefey zufolge wartet L. seit einem Jahr vergeblich darauf, daß er die seinerzeit vom Gericht auferlegte psychiatrische Behandlung erteilt bekomme. Christoffel war bekannt, daß L. ein Wiederaufnahmeverfahren und Freispruch fordere.

Auch der Gefangene O. hat seinen Hungerstreik gestern wieder aufgenommen, nachdem er diesen nach 64 Tagen, wie berichtet, vor einer Woche aufgrund eines gerichtlichen Pflegschaftsbeschlusses abgebrochen hatte, um in einem externen Krankenhaus wieder zu genesen.

O. war am Donnerstag wieder ins Haftkrankenhaus zurückverlegt worden. Die Justizverwaltung hält aber an der Zusage fest, daß O. in die Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik (KBoN) verlegt wird, sobald dort ein Platz frei sei. O. hatte früher die Verlegung in die KBoN gefordert, in letzter Zeit jedoch in eine andere externe Klinik gewollt.

plu

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