: Schwacher Hoffnungsschimmer für Radio4U
■ Neuer SFB-Hörfunkdirektor spricht sich indirekt für die Weiterführung aus
Berlin. Der neue Hörfunkdirektor des SFB, Jens Wendland, hat sich indirekt für eine Weiterführung der Jugendwelle Radio4U ausgesprochen. In einem Interview mit SFB2 sagte Wendland gestern, daß Radio4U „als kooperiertes Programm“ fortgesetzt werden solle – wohl in Blickrichtung auf den ORB, mit dessen RockradioB der SFB ursprünglich eine gemeinsame Jugendwelle gestalten wollte. Wegen der defizitären Lage des SFB war jedoch in vergangenen Wochen und Monaten eine endgültige Aufgabe von Radio4U von der Intendanz favorisiert worden. Dies würde eine Beschränkung des SFB auf drei Wellen bedeuten. Auch der Rundfunkrat des SFB scheint momentan in Sachen Radio4U wenig gnädig gestimmt. Mit einem entsprechenden „Rettungsantrag“ wollte sich der Rundfunkrat am Montag auf seiner Sitzung nicht befassen.
Jens Wendland war auf Vorschlag des Intendanten von Lojewski am Montag vom SFB-Rundfunkrat zum neuen Hörfunkdirektor gewählt worden. Er wird den jetzigen Hörfunkdirektor Wolfgang Seifert (60) ablösen, dessen Vertrag nicht verlängert wurde. Wendland (48), der seit eineinhalb Jahren der Kulturwelle SFB3 vorsteht, arbeitete von 1971 bis 1983 für den Hessischen Rundfunk — zunächst als Redakteur, dann als Öffentlichkeitsarbeiter. Danach war er für das Fernsehen der FAZ (Tele-FAZ) und den regionalen TV-Anbieter Tele-West tätig. Mit seinem jüngsten Vorschlag einer Art „Luftbrücke“ zwischen den Kulturwellen des SFB und des Hessischen Rundfunks aus Kostengründen scheiterte Wendland. Diese enge Kooperation mit einem Hunderte von Kilometern entfernten Sender war im SFB nicht durchsetzbar.
Zur verstärkten Konzentration des SFB auf sein neues Drittes TV- Programm B1 sagte Wendland in dem Radio-Interview, daß „der Hörfunk als Standbein erhalten“ werden müsse. Ob das auch die Fortsetzung von vier Wellen bedeutet, bleibt fraglich. kotte
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