: „Junge Hunde im Mai“ auf Kampnagel für Neugierige
Acht Hamburger und sechs europäische Nachwuchsprojekte können ab Samstag beim Festival Junge Hunde im Mai auf Kampnagel ihre Sicht des Theaters darstellen. Von den lokalen Gruppen, die aus 40 Bewerbungen ausgewählt wurden, erhofft sich Kampnagel-Chef Hans Man in't Veld nicht nur Talentschuppen-Aufführungen, sondern auch unorthodoxe neue Ansätze und „Brutalität“. Das Festival wird nächstes Jahr wieder stattfinden, damit sich das Produktionsforum auf Kampnagel etablieren kann. Ob und wie sich eine regelmäßige post- graduate-Förderung institutionalisieren läßt, hängt sicherlich vom Erfolg des Festivals ab.
Eröffnet wird die große Bewährungsprobe mit einer von vielen Doppel-Premieren: Ute Rauwald inszeniert drei Skizzen unter dem Titel ...von wegen Wildnis, die sich mit „Begehren in heterosexuellen Paarbeziehungen“ beschäftigen und Georg Gees setzt mit dem Stück Kuprijanov und Natase den russischen Absurden Vedenskji in Szene (4.-6. 5.). Anschließend führt die gruppe a.b. ihre „szenische Heimsuchung“ dressing 1-5 auf, ein Stück, daß in allen Belangen von der fünfköpfigen Gruppe gemeinsam erstellt wurde (7.-9. 5.). Wieder als Doppelpremiere werden zwei Tanztheater-Projekte gezeigt. Die Gruppe VASH mit oh(-)-macht- phantasien und Martin Stiefermanns Im Prinzip, letzeres eine Arbeit über den Zusammenhang von Wasser und Beziehungen (13.-15. 5.). Als vollständige Improvisation mit Einbeziehung des Publikum stellt sich die Gruppe hidden shakespeare ihr Stück Wilder Wechsel vor, das sie gemeinsam mit dem auf den ersten Blick vielleicht interessantesten Projekt aufführen: Notausgang haben ein Stück über junge intellektuelle Rechtsradikale erarbeitet und wollen zeigen, daß diese „durchaus für etwas sind“ (15./16./18. 5.). Schließlich inszeniert Olga Wildgruber eine gestraffte Form von Aischylos Prometheus in Fesseln (20.-22.5.).
Die Gäste sind neben COAX mit Drifting (1./2./6.-8. 5.) die Theaterwerkstatt Pilkentafel mit Rainald Goetz' Kolik (8./9. 5.), Stan aus Antwerpen mit Ernst nach Oscar Wilde (11./12. 5.), Kuijpers & Kuijpers aus Amsterdam mit naast (19. 5.), der Brite Paul Selwyn Norton mit seinem „brutalen Tanzsolo“ Johnny Panic (21./22. 5.) und die Needcompany-Schauspielerin Grace Ellen Barkey mit ihrer Choreografie One (28./29. 5.). Podiumsdiskussionen und Konzerte ergänzen das Programm. tlb
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