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Polarstation entsorgt

■ Drei lange Stahlröhren bleiben im antarktischen Eis

Die deutsche Antarktisstation „Georg von Neumayer“ ist im vergangenen Südsommer vollständig abgebaut worden. Das teilte jetzt das Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut (AWI) mit. Die Stationsteile seien in über dreißig Container verpackt und aus der Antarktis nach Südafrika verschifft worden.

Dort wurde das Material inzwischen zur Weiterverwertung verkauft. Damit sei erstmalig eine ganze Forschungsstation in der Antarktis ohne Rückstände entsorgt worden, erklärte das AWI weiter. Die Forschungsstation war 1992 durch einen Neubau ersetzt worden und bis auf wenige wissenschaftliche und technische Einrichtungen verbraucht.

Für den Abbau wurden die Wohn- und Laborcontainer, die in zwei 50 Meter langen und einer 30 Meter langen Stahlröhre von acht Meter Durchmesser untergebracht waren, voneinander getrennt, aus den Röhren genommen und mit altem Mobiliar, Lüftungsröhren, Kabeln, Schrott usw. aufgefüllt — alles zusammen 1.300 Kubikmeter oder 300 Tonnen Material in über fünfunddreißig Containern. Ein schwedisches Schiff hat das Material Ende Februar abgeholt.

Nach dem Unweltschutzprotokoll zum Antarktisvertrag von 1991 dürfen keine umweltbelastenden Stoffe mehr in der Antarktis verbleiben. Gemäß dieser Auflage wurde die Station entsorgt. Nur die leeren Stahlröhren sind in der Antarktis verblieben. Nach Angaben des AWI sei der Abbau der insgesamt 130 Meter langen Röhren mit aufwendigen Sprengarbeiten verbunden.

Die Georg-von-Neumayer- Station war im Frühjahr 1981 als erste Überwinterungsstation der Bundesrepublik in der Antarktis erbaut worden und diente als Observatorium für Geophysik, Meteorologie und Luftchemie sowie als logistische Basis für Sommerexpeditionen in das Hinterland. taz

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