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Aktion gegen Umzug auf's Schiff

■ Hunger als Mittel der Politik? / Kampf gegen den Zwangs-Umzug auf's Asylschiff

Bleiberecht in der Peenemünder Straße und Auszahlung der Sozialhilfe forderten gestern rund 40 schwarze und weiße Demonstranten. Sie zogen mit Trillerpfeifen und Flugblättern durch das „Volkshaus“, das Gebäude des Sozialamtes-West. Dann versperrten sie den Gang im dritten Stock und führten hitzige Diskussionen mit einem Sachbearbearbeiter und mit Walter Hartung, dem stellvertretenden Leiter des Amtes.

Das Bremer Anti-Rassismus- Büro hatte die Protestaktion zusammen mit betroffenen Flüchtlingen organisiert. In der Peenemünder Straße leben noch rund 30 Flüchtlinge aus Schwarzafrika und Osteuropa, die auf das Wohnschiff in Bremen-Nord umgesetzt werden sollen. Da sie sich jedoch weigern, umzuziehen, erhalten einige von ihnen seit drei Wochen keine Sozialhilfe mehr. Um am Gemeinschaftsessen teilnehmen zu können, müßten sie auf das Schiff umziehen. „Eine Rechtslage, die auf die Mittel des Hungers zurückgreift, ist ein Skandal“, sagte der Sprecher des Anti-Rassismus-Büros. Zum Teil kümmerten sich in letzter Zeit Freunde und Bekannte um die Flüchtlinge, aber nicht alle haben Freunde.

Hartung verwies auf den Gerichtsbeschluß, daß alle Asylbewerber auf–s Schiff könnten und dort Verpflegung erhielten. „Bitte schön, gehen Sie zum Verwaltungsgericht“, forderte er die Umstehenden auf. Die beschimften die Mitarbeiter der Sozialbehörde als „Schwein“ und verlangten immer wieder, die Angestellten des Sozialamts sollten sofort einen Scheck unterschrieben oder Bargeld auszahlen. Rechtsanwalt Hans-Eberhard Schulz, der die Angelegenheiten der Flüchtlinge verteidigt, ist der Auffassung, daß die Flüchtlinge weiterhin Sozialhilfe in Geldform erhalten müßten. Denn solange sie nicht tatsächlich umgezogen seien, stände ihnen das Geld zu.

alS

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