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Alles nur ein reiner Zufall

■ Pünktlich nach der Wahl: Die Saga erhöht die Mieten

„Nichts, aber auch gar nichts“, dementiert Saga-Sprecher Hermann Boekholt mit Nachdruck, „hat der Zeitpunkt dieser Mieterhöhung mit dem Wahltermin zu tun“. Den BewohnerInnen von rund 6.000 Saga-Wohnungen, die nicht zum Sozialwohnungsbestand gehören, flattern in diesen Tagen zum Teil saftige Mieterhöhungen ins Haus. Böse Erinnerungen an das Jahr 1987 werden wach, als der Senat eine nach der Landeshaushaltsordnung fällige Mieterhöhung auf die Nachwahlzeit verschob. Aber diesmal ist ja alles gaaanz anders, alles reiner Zufall.

Dabei kann Boekholt darauf verweisen, daß ein Drittel der Mieterhöhungsbegehren bereits vor der Wahl verschickt worden sind. Die Mehrzahl der Mieterhöhungen wurden aber „bewußt zurückgehalten“, mutmaßt der CDU-Wohnungsexperte Andreas Mattner.

Daß die auf den 9. September datierten Saga-Schreiben zum Teil erst einen Tag nach der Wahl von der Post abgestempelt wurden, begründet Boekholz damit, daß die Schreiben am 9. September in einem Mainzer Rechenzentrum erstellt wurden, danach aber noch nach Hamburg transportiert und dort kuvertiert und versandt worden seien. Mattner: „Diese Ausrede ist eine Verhöhnung der Betroffenen“.

Nach dem Miethöhegesetz sind die jetzt zum 1. Dezember ausgesprochenen Mieterhöhungen für Wohnungen, die vor 1990 von ihren heutigen Bewohnern bezogen wurden auf fünf Prozent begrenzt. Die anderen, meist aus der Sozialbindung herausgefallenen Wohnungen, sollen hingegen an die ortsüblichen Vergleichsmieten angepaßt werden, was nicht selten Mietsteigerungen um die 20 Prozent bedeutet. Marco Carini

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