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Punktvorteil für Bremen im Stahlkrieg

Wenn es um harte Interessen geht, hört die Ideologie auf. Die neue Schlagzeile im deutschen Stahlkrieg ist ein schönes Beispiel dafür: Daß der nordrhein-westfälische Umweltminister das Ergebnis der Dioxin-Messungen, die er selbst in Auftrag gegeben hat, dermaßen herunterspielt, ist nur noch als Protektion der „eigenen“ Industrie zu verstehen. Die Stahl-Vertreter von Thyssen und Hoesch konnten die Meßergebnisse in haargenau demselben Tonfall abtun.

Die Klöckner-Hütte ist in ihrem Überlebenskampf angewiesen auf ein ungestörtes Verhältnis zur bremischen Politik, sie mußte sich deshalb einlassen auf die Forderungen des Umweltsenators — und kann nun mit ihren Dioxin-Werten völlig zu Recht Punkte sammeln gegen die Konkurrenz der Stahl-Konzerne von der Ruhr.

So nützlich kann ein grüner Umweltsenator sich für einen Stahlkonzern erweisen! Und so wichtig ein kompetenter Staatsrat, muß man hinzufügen, wenn von Bremen aus demnächst die Bonner Dioxingrenzwerte-Diskussion unter Druck gerät. (vgl. a. Seite 1) Klaus Wolschner

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