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Dreifach durchleuchtet

■ Überflüssiges Röntgen im AK Barmbek?

In der Radiologie im AK Barmbek sollen im ersten Halbjahr 1993 überflüssige Röntgenuntersuchungen durchgeführt worden sein. Nach einem Bericht der NDR-Hamburg-Welle seien diese ausschließlich bei PrivatpatientInnen veranlaßt worden. Daß deren Kassen nicht nur für derlei radiologische Extras direkt in die Schatullen der behandelnden Ärzte zahlen müssen, ist freilich kein Geheimnis.

Das Ärztliche Direktorium des AK Barmbek ließ die in der Radiologie erbrachten Leistungen überprüfen, nachdem bei der Ärztekammer ein anonymer Hinweis eingegangen war. Nach den erst jetzt bekanntgewordenen Ergebnissen der Nachforschungen wurden bis zum 25. Juni 1993 fast alle PrivatpatientInnen bei Lungenuntersuchungen dreimal geröntgt. Bei KassenpatientInnen reichten jeweils zwei Röntgenbilder aus. Nach dem 25. Juni wurden auch bei den Privatversicherten nur noch zwei Bilder gemacht. Am 25. Juni ging der damalige Leiter der Abteilung in den Ruhestand. Der hatte das zusätzliche Röntgenbild zum Qualitätsstandard erheben wollen.

Der Ärztliche Direktor Lutz Hoffmann geht jetzt davon aus, daß im AK Barmbek keine weiteren Nachforschungen angestellt werden müssen. PatientInnen seien nicht zu Schaden gekommen, und der Betrugsverdacht habe sich nicht erhärten lassen. Die Staatsanwaltschaft sieht das anders: Sie hat diesbezügliche Ermittlungen aufgenommen. Auch der Vorstand der Ärztekammer prüft, ob ein Berufsgerichtsverfahren eingeleitet werden muß. lian

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