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Mr. X will Bernstein-Mosaik zurück

■ Langjähriger Besitzer ist ein 62jähriger Rentner aus Bremen

Berlin/Bremen. Der langjährige Besitzer des vermutlich aus dem Bernsteinzimmer stammenden Steinmosaiks fordert das beschlagnahmte Kunstwerk zurück. „Das Mosaik gehört mir, damit kann ich machen, was ich will“, sagte der jetzt von der Justiz als 62jähriger Rentner identifizierte Hans A. dem „Spiegel“. „Die Staatsanwälte müssen es wieder herausrücken.“

Der Bremer Rentner habe das Mosaik nach Angaben seines Anwalts verstaubt auf dem Dachboden seines Elternhauses entdeckt und dann über einem Sofa aufgehängt, berichtete der „Spiegel“in seiner jüngsten Ausgabe. Seit 1992 habe er versucht, das wertvolle Kunstwerk zu verkaufen.

Die Polizei hatte das Mosaik am 13. Mai bei dem Anwalt und Notar Manhard Kaiser in Bremen beschlagnahmt. Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Rentner wegen Betrugsverdachts, da er sich bei potentiellen Käufern möglicherweise zu Unrecht als rechtmäßiger Eigentümer ausgegeben habe. Laut „Spiegel“hatte der Vater des Rentners in einer Kraftfahrereinheit am Zweiten Weltkrieg teilgenommen. Unklar sei aber noch, ob diese 1941 tatsächlich mit dem Bernsteinzimmer-Transport von Zarskoje Selo nach Königsberg beauftragt war und wie dabei das Mosaik in Besitz des Soldaten kam. dpa

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