: Schwierige Antworten für Weltneulinge
■ Das Puppen- und Figurentheater „Fundus Theater“hat eine neue Spielstätte
Selbstgebaute Mobiles drehen sich unter der verwinkelten Foyerdecke des neu eröffneten Fundus Theaters. Mit buntem Papierschmuck und allerlei Alltagsüberbleibseln haben die Bastler ihre individuelle Vorstellung des Univer-sums gestalterisch umgesetzt. Ähnlich wie die Stücke des Puppen- und Figurentheaters sollen die Mobiles vor allem Kindern helfen, abstrakte Sachverhalte auf einer sinnlich erfaßbaren Ebene zu begreifen.
17 Jahre widmen sich die Fundus-MitarbeiterInnen schon der schwierigen Suche nach Antworten auf gerne übergangene Fragen. Bis 1993 war das kleine Theater Tourneebühne, danach diente ein altes Fabrikgebäude als Spielort. Doch Enge und bauliche Mängel legten bald die Suche nach einem neuen Quartier nahe. Das ist nun in der Hasselbrookstraße 25 dank finanzieller Unterstützung der Kulturbehörde, unzähliger freiwilliger HelferInnen sowie der Schirmherrin Angelika Jahr gefunden und ausgestattet worden.
Nach langen Perioden des „Katastrophen-Managements“sei nun endlich ein Rahmen geschaffen, in dem Kreativität sich entfalten könne, wie Sibylle Peters von Profund Kindertheater e.V. betonte. Mit den „Weltneulingen“soll ein Dialog in der Sprache der Bühne eingeleitet werden. Trotz schwieriger Themen wie Verlassenwerden, Scheidung der Eltern oder Tod ist es erklärtes Ziel von Sylvia Deinert und Tine Krieg, Gründerinnen des Theaters, Stücke nicht auf einen rein pädagogischen Aspekt zu reduzieren, sondern Kindertheater als eigenständige Kunstform zu etablieren. Daß ihnen das gelingt, demonstrierte ihr Stück Stärker als die Sonne dem Publikum der Eröffnungsfeier eindrucksvoll. Sven Opitz
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