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Mediales Trommelfeuer

■ Auf „Innere Sicherheit“nur reagiert: Finale Wahlkampfkundgebung der SPD

Von Rechtsextremen will Henning Voscherau sich nicht aus dem Bürgermeisterzimmer scheuchen lassen. Wenn Republikaner oder DVU in die Bürgerschaft kämen, „haben wir nicht das Recht, davor wegzulaufen“, sagte Voscherau gestern vor der finalen Wahlkampfkundgebung der SPD. Rücktritt? Undenkbar.

Links von Voscherau nickte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Johannes Rau, zur rechten des Bürgermeisters Parteichef Oskar Lafontaine. Am Alsteranleger Jungfernstieg, die Rockmusik noch in den Ohren und nur selten von „Lügner“-Rufen unterbrochen, forderten beide nur eines: Hamburg möge die SPD wählen, die SPD und nur die SPD.

Zugegeben, die rotgrüne Regierungsgemeinschaft in Nordrhein- Westfalen sei unkomplizierter als auf Bundesebene, erklärte Rau: „Aber es ist besser, man hat keine Koalitionszwänge.“Von Drohungen Voscheraus abgesehen, der seinen Rücktritt in Aussicht gestellt hatte, falls die Wählerstimmen für seine Partei „eine Schmerzgrenze erreichen“. Wo genau die liegt, wollte Voscherau nicht beziffern. „Sonst werde ich noch zum Gegenstand der Berichterstattung, falls es anders kommt.“Schließlich, befand Voscherau, hätten Zeitungen und Rundfunk bereits das Wahlkampfthema Innere Sicherheit verschuldet. Er habe nur reagiert auf „das Trommelfeuer der Medien“. Daß die CDU nebenbei ihren Vorsprung in dieser Frage eingebüßt habe – eine Nebenwirkung.

Eine angenehme dazu, denn „Hamburg braucht Henning Voscherau“, rief Johannes Rau. Nur mit ihm könnten die HamburgerInnen schaffen, was Deutschland brauche: „ein Signal an Bonn“. Klatschen im Publikum, die Schlange am Hot-Dog-Stand riß ab. Der Statt-Parteiler mit der Riesen-Plastiktüte wurde sein Werbematerial nicht los. Die Wahl kann kommen. Judith Weber

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