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Windige Berechnungen

■ Kieler Grüne warnen vor „Deckelung“der Windenergie im Norden

Geht der Windenergie in Schleswig-Holstein bald die Puste aus? In Kiel warnten die Bündnis-Grünen und der Bundesverband WindEnergie gestern vor den Folgen der Bundestagsbeschlüsse zum Einspeisegesetz für regenerative Energien. Danach sind Stromkonzerne künftig nur noch verpflichtet, Strom von privaten Windmüllern abzunehmen, solange dieser Anteil nicht fünf Prozent an der Energieerzeugung des Konzerns übersteigt.

„Diese Obergrenze kann schon Anfang 1999 erreicht sein“, warnte die grüne Abgeordnete Monika Mengert. Nur für Windräder, die bis zu diesem Zeitpunkt in wesentlichen Teilen fertiggestellt wurden, sei die Abnahme des Stroms für 17 Pfennige pro kWh garantiert. Mengert befürchtet, daß durch die Abnahme-Deckelung die gesamte Windenergiebranche „zum Erliegen kommt“und allein im Norden 1.000 Arbeitsplätze gefährdet sind.

Das Kieler Energieministerium hingegen teilt diese Befürchtungen nicht: „Es ist unrealistisch, daß der Ausbau der Windenergie schon 1999 durch das neue Einspeisegesetz gebremst wird“, so Ministeriumssprecher Friedrich Traulsen. In Schleswig-Holstein und Niedersachsen könnte die installierte Windstromleistung von heute 1100 Megawatt noch auf rund 2200 Megawatt verdoppelt werden, bevor die PreußenElektra ihre Zahlungen an frischgebackene Windmüller verweigern dürfte.

Ohnehin will das Kieler Ministerium den gerade beschlossenen Winddeckel über den Bundesrat wieder kippen. Behördenchef Claus Möller (SPD) schwebt eine Regelung vor, die Einspeisung der Öko-Energie ins Stromnetz nicht nach oben hin zu begrenzen und die Kosten auf alle deutschen Stromversorger gleichmäßig zu verteilen. Marco Carini

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