■ UN-Sondergesandter beschuldigt Irak: Öleinnahmen für geheime Waffenkäufe genutzt
Genf (dpa) – Ein Sondergesandter der UN-Menschenrechtskommission hat den Irak beschuldigt, seine Einkünfte aus dem Ölexport für geheime Waffenkäufe zu nutzen, anstatt damit Nahrungsmittel für die hungernde Bevölkerung zu kaufen. „Es ist schon sehr merkwürdig, wenn der Irak vorgibt, er könne nicht einmal Öl im Gegenwert von fünf Milliarden Dollar fördern“, sagte Max van der Stoel gestern vor der Kommission in Genf. Der UN-Sicherheitsrat hatte im Februar eine Anhebung der Ölexporte von zwei auf fünf Milliarden US-Dollar genehmigt. Der Irak hatte daraufhin erklärt, der schlechte Zustand seiner Förderanlagen mache eine Exporterhöhung unmöglich.
Van der Stoel zeigte sich andererseits verwundert, daß der Irak die im Menschenrechtsbericht genannte Zahl von über 1.500 willkürlichen Exekutionen 1997 nicht dementiert hat, sondern lediglich bestreitet, daß es sich bei den getöteten Gefängnisinsassen um politische Häftlinge gehandelt habe.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen