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Gut vorbereitet ins Verdi-Jahr

■ Die Staatsoper bringt „Don Carlos“, Radio 3 zwölf Monate zum Komponisten

Dem 100. Todesjahr von Giuseppe Verdi (1813-1901) widmen sich auch das NDR-Kulturprogramm Radio 3 und die Hamburgische Staatsoper. Im Haus an der Dammtorstraße wird Don Carlos auf die Bühne gebracht. Dirigieren wird Hamburgs Generalmusikdirektor und künstlerischer Leiter des Hauses Ingo Metzmacher, Regie führt Peter Konwitschny.

Don Carlos ist mein Lieblingsstück von Verdi – und das mache ich natürlich gemeinsam mit meinem Lieblingsregisseur“, sagt Metzmacher, der das 1867 in Paris uraufgeführte und mehrfach überarbeitete Werk erstmals 1990 in Antwerpen dirigiert hat. „Ich mag diese Oper vor allem, weil die Musik so extrem ist“, meint der 43-Jährige.

„Man muss sich auf Verdi sehr genau vorbereiten.“ Er sei damals nach Mailand gefahren, um dort die Original-Partitur zu studieren. „Man kann den gedruckten Ausgaben nicht immer Glauben schenken. Es wäre doch katastrophal, wenn man sich bei der Umsetzung eines Werkes auf eine Ausgabe beriefe, die sich dann als fehlerhaft herausstellt.“

Die handschriftliche Partitur habe ihn darin bestätigt, dass Verdis Musik „in extremen Lagen zwischen sehr, sehr laut und sehr, sehr leise“ kontrastiere. Schließlich hätten ihn auch seine Gespräche mit dem italienischen Komponisten Luigi Nono (1924-1990), der sich in dieser Hinsicht ausdrücklich auf Verdi berufen habe, bestärkt. „Die Erfahrung mit der Ästhetik von Nono-Werken wie Prometeo habe ich genutzt, um mit diesem Blick die Partitur Verdis zu betrachten.“ Don Carlos soll in der französischen Original-Fassung im Herbst Premiere haben.

Zu einem „glanzvollen Verdi-Festival“ indes lädt Radio 3 seine HörerInnen in den kommenden zwölf Monaten ein. An 26 Abenden stehen sämtliche Opern Verdis auf dem Programm, Troubadour (13. Januar) und Maskenball (10. Feb-ruar) werden gar live aus der New Yorker Metropolitan Opera übertragen.

Wolf-Dieter Peter und Sabine Lange werden in fünf Features dem Wirken und der Rezeption Verdis nachspüren; Auftakt hierfür wie auch für die gesamte Reihe ist diesen Samstagabend, 19.30 Uhr. Eine zwölfteilige Serie von Wolfgang Knauer zu Verdis Leben, Er liebte und er weinte für alle, beginnt am Sonntag, den 7. Januar, um 13.30 Uhr.

Weiterhin gibt es ein Hörspiel zu Verdis Librettisten Arrigo Boito (24. Januar), und die Reihe Die großen Stimmen wird sich bedeutenden Verdi-Interpreten widmen; Klassik-Panorama befasst sich im Sommer mit Verdi und Rossini, im Oktober folgt die Reihe Ich bin ein Mann des Theaters.

Das ausführliche Programm ist der Broschüre Viva Verdi! zu entnehmen, die der Radio 3 Klassik-Club herausgibt (Tel. 0180-511 77 57). aldi/lno

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