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Ärzte wehren sich gegen die Forderungen der Kassen

Erneut Aktionswochen Ende Februar. Jeder Arzt soll Krankenkasse 10.500 Mark nachzahlen, weil zu viele Medikamente verschrieben wurden

Die Ärzte wollen sich Ende Februar mit zwei Aktionswochen gegen die von den Krankenkassen angekündigten Regressforderungen in Millionenhöhe zur Wehr setzen. Nach den Forderungen der Kassen werde jeder niedergelassene Arzt in diesem Jahr für zu viel verordnete Arzneimittel mit 10.500 Mark zur Kasse gebeten, heißt es in der Januarausgabe der Zeitschrift der Kassenärztlichen Vereinigung KV-Blatt. KV-Chef Manfred Richter-Reichhelm kündigte für den Fall der Einforderung des Regressbetrages, der mit den Honorarzahlungen an die Ärzte verrechnet werden soll, Widerstand an.

Zu den Aktionswochen Ende Februar sollen auch die Ärzte aus den fünf neuen Bundesländern aufgerufen werden. Am 12. Januar wollen sich ihre Vertreter in Potsdam über Einzelheiten der Aktionen verständigen, sagte der Sprecher des „Aktionsrates Berliner Kassenärzte“, Anton Rouwen, gestern.

Der Sprecher des Verbandes der Angestellten-Ersatzkassen in Berlin und Brandenburg, Andreas Kniesche, unterstrich gestern, dass sie die Regresse bis zum Jahresende eintreiben müssten. „Wenn wir das nicht tun würden, würden wir das Recht brechen“, sagte er stellvertretend für alle Berliner Krankenkassen.

„Wenn dieser Kollektivregress ... geltend gemacht wird, dann dürfen sich Kassen und Politik auf härteste Auseinandersetzungen mit uns einstellen“, kündigte Richter-Reichhelm, der auch Bundesvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung ist, an. „Dann brennt in Berlin der Himmel.“ Rouwen erklärte, die Ärzte seien nicht länger bereit, für die notwendige Versorgung der Patienten mit Medikamenten „mit eigenem Geld zu haften“.

Die Krankenkassen machen die Ärzte mit eigenen Praxen wegen der Überschreitung des Arzneimittelbudgets im Jahr 1999 mit einer Summe von rund 77,8 Millionen Mark haftbar. DPA

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